
Konflikt-Offensive
Vor einigen Monaten saßen mein Kunde* und ich etwas konspirativ in einem Café, abseits von den anderen Tischen und weit genug weg von seiner Firma.
Er wollte nicht mit mir gesehen werden…
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“Das war doch nicht persönlich gemeint!”
Wenn Führungskräfte so etwas sagen, ist es meist schon zu spät. Das, was sie auf der Sachebene halten wollten, ist auf die #eziehungsebene gerutscht und hat für Verstimmung gesorgt. Und nun versuchen sie zu relativeren, zu beschönigen, anstatt Farbe zu bekennen und darüber zu sprechen, was sie angerichtet haben.
Ich muss gestehen, dass ich selbst diesen Satz früher häufiger gesagt habe, ohne genauer darüber nachzudenken.
Jahre später weiß ich, wie falsch das war.
“Das war doch nicht persönlich gemeint!” ist nämlich eine Formulierung, die wir im Alltag so gerne (oftmals unbewusst) verwenden, weil sie uns selbst von der Verantwortung befreit und unser Problem an unser Gegenüber delegiert.
Die Redewendung verschleiert, dass wir es sind, die etwas falsch gemacht haben, vielleicht durch unsere Wortwahl oder unser Verhalten. Stattdessen liegt es nun am Gegenüber, sich zu erklären oder gar für seine Reaktion zu rechtfertigen, und wir sind fein raus!
Manchmal sagen wir den Satz auch einfach, um zu beschwichtigen, dabei haben wir es wirklich genauso gemeint, rudern nun aber zurück.
Dieser Satz gehört abgeschafft. Es ist doch viel besser, wenn man zugibt, dass man sich nicht gut verhalten hat und sich entschuldigt.
Mir fallen eine ganze Reihe von guten Alternativen ein: “Es tut mir leid, wenn ich deine Gefühle verletzt habe. Das wollte ich nicht. Lass mal bitte darüber sprechen, was ich tun kann.”
Oder: “Sehe ich es richtig, dass ich hier eine rote Linie überschritten habe?” Bitte entschuldige. Lass mal darüber sprechen.”
Das sind Formulierungen, die der Beziehungsebene helfen, anstatt sie weiter zu zerrütten.
Im Idealfall kommt es gar nicht erst dazu, dass wir uns entschuldigen müssen, weil wir genau wissen, wie wir konfliktäre Gespräche so führen, dass die Beziehungsebene heil bleibt.
Vor einigen Monaten saßen mein Kunde* und ich etwas konspirativ in einem Café, abseits von den anderen Tischen und weit genug weg von seiner Firma.
Er wollte nicht mit mir gesehen werden…
“Mexiko, Deutschland und China in einem Team? Geht nicht!”
So die Topmanagerin eines großen internationalen Beratungsunternehmens zu mir.
Sie erzählte mir von ihrer Skepsis…
Mit Spanien zusammenzuarbeiten, ist die Hölle. Ich komme mit denen nicht klar!”
So der Niederlassungsleiter eines internationalen Mittelständlers über seine Kolleg:innen in Madrid zu mir.
Wir sprachen am Rande einer Konferenz miteinander ….